Familienaufstellungen

Wir leiten Familien- und Strukturaufstellungen mit Einfühlung, Achtsamkeit und Wertschätzung und lassen viel Raum für das Finden guter Lösungen für das Anliegen des Aufstellenden. Dabei vertrauen wir auf die inneren Ressourcen von Menschen und die Selbstheilungskräfte in Systemen.

Für die Aufstellung ist es von großem Wert, sich bewusst zu machen oder zu klären, wer alles zur Familie gehört und wo es in der Familie schwere Schicksale gab oder gibt. Wir empfehlen Teilnehmern, die ihr Familiensystem aufstellen möchten, die Fragen zur Vorbereitung durchzugehen. Zitate zur Frage, wie Liebe gelingen kann, finden Sie ... hier



Bei Bedarf stehen wir für die Nach-und Weiterbearbeitung von Anliegen aus Seminaren zur Verfügung. Die Einzelberatung bietet sich als echte Alternative zum Aufstellen in der Gruppe an. Wir arbeiten dabei mit Bodenankern (ausgelegte Karten mit Namen der Beteiligten) oder Figuren. Sie können als Stellvertreter auch Freunde mit zur Beratung einladen.

Leitbild: Familienstellen - Vertrauen auf gute Lösungen

Die lösungsorientierte Arbeitsweise
Wir selbst fühlen uns der Aufstellungsarbeit, wie sie von Bert Hellinger, Virginia Satir und anderen auf Basis eines systemischen Verständnisses der Familie bis ca. 2001 entwickelt wurde, verpflichtet und arbeiten in hoher Verantwortung für die Teilnehmer und ihr Anliegen lösungsorientiert und so lange, bis sich Frieden im System einstellt.  Unsere Aufstellungen dauern daher i.d.R. 60 - 90 Minuten. Wir gehen davon aus, dass es für den Aufstellenden und die Haupt-Stellvertreter sehr wichtig ist, Zeit zu haben, bewusst und möglichst vollständig durch die lösenden Prozesse während der Aufstellung hindurchzugehen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass nur was im Körper gefühlt ist, wirklich gelöst werden kann.  Daher nennen wir unsere phänomenologisch-systemische Arbeitsweise mit Familien - bei voller Hochachtung für die Entwicklung des Familienstellens durch Bert Hellinger und seine mitfühlende Grundhaltung - "Lösungsorientiertes Familienstellen". Auf Grund dieser Arbeitsweise fühlen sich die Aufstellenden nach ihrer Aufstellung in aller Regel gut integriert und in innerem Frieden.



Familienaufstellung und Arbeit an der persönlichen Lebensgeschichte
Wir konnten immer wieder beobachten, dass die Aufarbeitung der individuellen Lebensgeschichte und die Verarbeitung schmerzhafter emotionaler Erfahrungen leichter voranschreitet, wenn der Klient sich seines guten und sicheren Platzes in der Familie nach einer lösungsorientierten Familienaufstellung innerlich gewiss ist. Einer der wichtigsten Sätze im Lösungsbild einer Aufstellung lautet: „Ich bin hier nur das Kind, mein Platz ist in der Reihe meiner Geschwister, den Rest lasse ich bei euch (den Eltern, Großeltern, etc.).“ Damit gibt das belastete und verstrickte Familienmitglied die Verantwortung dorthin, wo sie hingehört und ist frei, das eigene Leben zu gestalten.
Damit ist  der emotionale Schmerz, nicht gesehen, nicht geliebt oder gar misshandelt worden zu sein, nicht verschwunden. Dieser muss gegebenenfalls in einer individuellen, beziehungsorientierten Therapie bearbeitet werden. Beides: Die Lösung familiärer Verstrickungen und das gefühlsmäßige Verarbeiten der persönlichen Lebensgeschichte sind wichtig, um ganz frei zu werden für ein selbstbestimmtes Leben.

Ziel des Familienstellens ist es, alle, die zum Familienverbund dazugehören, in den Blick zu nehmen und der verstrickten Person ihren Platz zu geben, z.B. als drittes von fünf Kindern, die Eltern gegenüber, und die Großeltern, falls hilfreich, im Hintergrund. Bis das gelingt, sind in der Regel mehrere Schritte nötig, beginnend mit einem Genogramm der Familie, der Hypothesenbildung des Leiters und der Aufstellung von Stellvertretern durch den Klienten. Die Stellvertreter - auch ungeübte - äußern Empfindungen oder Anmutungen aus der Position heraus, in der sie aufgestellt wurden. Wir stellen immer wieder fest, dass die Stellvertreter außerordentlich präzise Wahrnehmungen äußern über Personen und Beziehungen, die sie nicht kennen und deren Schicksal ihnen unbekannt ist. Sie wissen nur, wen aus der Familie sie vertreten, z.B. den Vater der Klientin oder etwa die als Kleinkind verstorbene Schwester der Mutter. Wie es kommt, dass die Stellvertreter so genaue Wahrnehmungen haben und Äußerungen machen, die so charakterisierend für die Person sind, die sie vertreten, ist nicht bekannt. Es scheint eine Art Feldwahrnehmung zu geben, deren Wirkung und Validität sich in der phänomenologisch-systemischen Arbeitsweise zuverlässig zeigt. Ganz sicher handelt es sich nicht um Suggestion oder gar Massenhysterie, wie manche Kritiker vermuten. Alle TeilnehmerInnen an Familienaufstellungen bleiben bewusstseinsklar, egal ob KlientIn, StellvertreterIn oder Gruppenmitglieder, die nicht beteiligt sind.

Familiäre Verstrickungen

Die phänomenologisch-systemische Arbeitsweise, von der sich so viele Menschen angezogen fühlen, ist eine fundamentale Neuentdeckung und sie schließt eine Lücke. Wir haben häufig die Erfahrung gemacht, dass TeilnehmerInnen mehrere Psychotherapien ohne Erfolg beendet haben, weil ihr Problem nicht auf der individuellen, emotionalen Ebene zu lösen war, sondern aus einer systemischen Verstrickung resultierte. Solche familiären Belastungen sind meistens unbewusst. Sie zeigen sich dem gut ausgebildeten Aufstellungsleiter als "Fremdgefühle" (Gefühle, die irgendwie gar nicht zu ihr/ihm und ihrer/seiner Situation passen) und folgen bestimmten, sehr klar beschreibbaren Kriterien. Sehr häufig handelt es sich um Identifikationen mit Personen, die in der Familie nicht gesehen oder gewürdigt wurden, die man aus der Familie ausschloss oder die früh verstorben sind. Manchmal gibt es Identifikationen mit Opfern oder Tätern von Verbrechen, z.B. aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Auch Flüchtlinge und Immigranten zeigen oft Verstrickungen mit zurückgebliebenen Angehörigen, besonders wenn diese Gewalttaten ausgesetzt waren.  
Seit 1999 führen wir mehrmals jährlich Seminare zum Familienstellen in Göttingen durch.