Systemische Familienberatung

Menschen, die mit Menschen arbeiten, bringen in der Regel eine hohe Motivation mit, ihr Wissen, ihr Können und ihre Kräfte in den beruflichen Alltag einzubringen. Oft gehen sie dabei bis an ihre persönliche Leistungsgrenze heran und fühlen sich bald ausgebrannt. Gerade die Arbeit mit Familien oder bestimmten Zielgruppen wie Paaren, Eltern, Kindern, Jugendlichen oder Senioren "weckt" alte Erfahrungen mit dem eigenen Herkunftssystem und beeinflusst das berufliche Handeln. Daher ist diese Fortbildung persönlichkeitsorientiert und fördert eine selbstreflexive Sicht der Arbeit ebenso wie die Professionalisierung im Umgang mit (Teil-)Familien und beteiligten Organisationen. Das Curriculum zielt ausdrücklich nicht auf eine Therapieausbildung, sondern ist zu verstehen als eine Unterstützung im beruflichen Handeln und eine Stärkung der Beratungskompetenz.



Ziele

  • Professionalisierung in der Arbeit mit Familiensystemen
  • Erarbeiten einer (neuen) systemischen Sichtweise und deren Integration in die eigene Arbeit
  • Vermittlung praxisrelevanten Wissens über die verschiedenen systemischen Ansätze bei der Arbeit mit Familien
  • Erweiterung der Handlungskompetenzen, insbesondere die Anwendung systemischer Methoden und (Kurz-)Interventionen
  • Die eigene Person/Position als Teil eines bzw. mehrerer Systeme erfahren und darin das eigene Handeln kritisch reflektieren
  • Die eigenen Bindungen, Verstrickungen und erlernten (Familien-)Muster identifizieren und - soweit möglich - auflösen, um klar und einfühlsam mit sich und anderen umgehen zu können

Inhalte
  • Einführung in systemische Modelle und Sichtweisen
  • Regeln und Modelle der menschlichen Systeme
  • Familientypologien
  • Familiendynamiken, Familienstrukturen
  • Skulpturarbeit, Familienaufstellungen (Selbsterfahrung)
  • Systemisches Fragen mit Grundlagen zirkulären Fragens
  • Umgang mit Konflikten in Familien
  • Gewalt und Sucht in Familien
  • Kriseninterventionen und Methoden der De-Eskalation
  • Ressourcenorientierung in der Beratung
  • Ausgewählte Interventionsstrategien
  • Reflexion der eigenen (Berater-)Rolle, SupervisionIn



Methodik

  • Kurzen Lehrvorträgen folgen Diskussionen in Kleingruppen bzw. im Plenum
  • Erarbeitung der Praxisteile und Übungen in Kleingruppen mit anschließendem Erfahrungsaustausch
  • Anwendung von Moderationsmethoden und -materialien, Visualisierungstechniken
  • Unterstützung des Lernens durch schriftliche Seminarbausteine
  • Fallbeispiele (möglichst aus der Praxis der Teilnehmer)
  • Im ersten Ausbildungsblock (Familiendynamiken, Familienstrukturen, Familienerfahrungen) überwiegend Selbsterfahrung unter Leitung von 2 Trainern
  • Führen eines Lerntagebuches
  • Praktische Erprobung einer erlernten Methode in der beruflichen Praxis und Supervision dazu